Schwedisch für Fortgeschrittene: Fahrzeugimport I

Teil 1: Der Fahrzeugkauf

Was bisher geschah: Nach über fünf Jahren ist die Zeit endlich wieder reif für ein neues Auto. Nach mehreren Anläufen ist endlich ein Fahrzeug gefunden, dass Gregors Ansprüchen genügt, bei einem Händler, der meinen Trail Blazer in Zahlung nimmt. Schweren Herzens nehme ich Abschied und Mitte Oktober macht sich Gregor auf den Weg nach Süden. Der Deal ist schnell gemacht. Gegen 11.00 Uhr weist Frau R. von unserer Hausbank in H. die Blitzüberweisung an, die höchstens 2 – 3 Stunden dauern soll, Gregor besorgt Zollkennzeichen für die Überführung und das Warten kann beginnen. Schnell noch ein paar Einkäufe erledigen. Schließlich muss man den leeren Wagen auf der Rückfahrt mit etwas Gewicht auf der Straße halten und dazu eignen sich einige Kisten Wein und frisches Brot am Besten. Der Tag vergeht, ohne dass der Händler einen Geldeingang verzeichnen kann. Allmählich wird es für die Rückfahrt zu spät. Ein Hotelzimmer muss her. Die Buchmesse ist zwar vorbei dafür proben gerade Tausende Gutbürger in Frankfurt den Aufstand gegen die Bankenmacht, und diese alternative Bevölkerungsgruppe steigt in Hotels ab …. Aber dann wird doch noch alles gut. Es findet sich ein nettes Hotel und spät abends geht die Überweisung ein.

Teil 2: Das Ursprungszertifikat

Ist das Fahrzeug nach Schweden überführt, muss zunächst ein Ursprungszertifikat (“ursprungskontroll”) beantragt werden. Damit wird festgestellt, ob derjenige, der sich als Eigentümer ausgibt, auch wirklich das Fahrzeug rechtmäßig erworben hat. Sonst könnte ja jeder kommen… Dazu füllt man das Formular im Internet aus, überweist ca. 70,00 Euro und wartet 2 Wochen. Beim Ausfüllen ist es von Vorteil, wenn man die Landessprache beherrscht, da man einen Importgrund angeben und unter verschiedenen Alternativen auswählen muss, je nachdem welche Bedingungen das Fahrzeug erfüllt bzw. welche Anforderungen gestellt werden.

Teil 3: Registrierungsuntersuchung

Hat man also nach 3,5 Wochen das Ursprungszertifikat erhalten, darf man einen Termin beim Bilprovning, dem schwedischen TÜV, für die Registrierungsuntersuchung ausmachen. Diese spezielle Untersuchung geht nicht in Vetlanda, sondern nur in Jönköping oder Växsjö – von uns aus gesehen also entweder 80 km nach Süden oder nach Norden. Ich bekomme einen Termin 2 Tage nach Ablauf der deutschen Versicherung. Also brauche ich eine schwedische Fahrzeugversicherung, um nach Jönköping zu fahren, rufe meinen Versicherungsvertreter an und stehe vor einem Problem: keine Registrierungsnummer = keine Fahrzeugversicherung. Keine Fahrzeugversicherung = keine Registrierungsnummer.

Ein neuer Termin, der mit dem letzten Tag unserer deutschen Versicherung zusammenfällt, ist die Lösung und so mache ich mich an einem Dienstag im November mit weichen Knien auf den Weg nach Jönköping. Die Nervosität ist berechtigt, denn nachdem der freundliche Bilprovning-Mitarbeiter die Unterlagen geprüft hat, meint er, dass die Sache nicht gut anfängt und spricht mich darauf an, dass wir vor 3 Wochen eine Corvette zugelassen haben. Was hat das jetzt damit zu tun, will ich mich gerade frage und nun zeigt es sich, warum man den Importgrund mit Bedacht auswählen sollte. Der Importgrund “Eigene Nutzung”, der ja ganz logisch erscheint, beinhaltet einige Ausnahmeregelungen für amerikanische Fahrzeuge, ABER darf nur einmal in 12 Monaten verwendet werden. Welches wir bereits bei der Corvette getan haben. Damit ist eine Registrierung des neuen Autos wieder ab 04.11.2012 möglich. ????


Posted

in

Tags:

Comments

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *