Noch hat uns der Winter nicht im Griff – nicht eine einzige Schneeflocke hat sich bisher blicken lassen. Aber die Temperaturen nähern sich immer häufiger dem Gefrierpunkt, wo sie auch immer länger verweilen. Der Raureif versilbert Wald und Wiesen und die bleiche Vorwintersonne streift tief über den Horizont. Erinnerungen an die letzten 4 Monate Schnee-am-Stück dringen trotz routinierter Verdrängungsmechanismen ins Gedächtnis. Genauso wie die Erinnerung an Winterstiefel, die Ende März ihrem Bestimmungszweck nicht mehr zufriedenstellend genügen wollten. Zeit an einen Neuerwerb zu denken. Felix hat bereits im Oktober eine neue Schneehose bekommen. Wir wollen ja nicht den gleichen Fehler zweimal machen. Denn einige Lektionen haben wir in vier Jahren Schweden gelernt: 1. Winter können früh einbrechen und lange andauern, 2. sie können in kürzester Zeit nie zuvor gesehene Mengen an Schnee produzieren und 3. sind die Saisonartikel erst einmal vergriffen, werden keine neuen geordert. Und da spielt es keine Rolle, ob Anfang November die gefütterten Stiefel oder Mitte Januar die Schneeschaufeln ausgegangen sind. Nun habe ich also eine kurze Fahrt in die Stadt genutzt, spontan ein Schuhgeschäft aufzusuchen. Was ja per se eigentlich nie verkehrt ist. Tatsächlich springt mich ein Modell geradezu an. Die Stiefel passen, scheinen durchaus dicht zu sein (was jedoch noch in der Praxis zu beweisen ist) und sie sind warm – wie warm muss ebenfalls die Praxis zeigen. Dass während der ganzen Zeit die Ladentür sperrangelweit offensteht bei Außentemperaturen um Null Grad, darf man wohl als Dienst am Kunden sehen? Winterschuhkauf unter Realbedingungen… In der Standardgröße 39 kann ich gerade mal noch 1 – 2 Paar in jeder Farbe entdecken. Größe 40 scheint vergriffen. Eine leichter Anflug von Panik beginnt von meinem Gehirn Besitz zu ergreifen und die weibliche Unentschlossenheit gnadenlos niederzukämpfen. Und ein kurzer Schwatz an der Kasse bestätigt Punkt 3 aus Kapitel “Warenwirtschaft in Schweden”. Es handelt sich hierbei sozusagen um die Restposten. Wie bitte??? Wir schreiben den 16. November und noch 38 Tage bis Weihnachten.
Saisonbedingte Engpässe nicht auszuschließen
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